Pfingstmontag

01.06.2015.

Pfingsten und der Pfingstmontag werden nicht nur aus religiösen Gründen gefeiert. Viele Bräuche sind verbunden mit Fruchtbarkeitsritualen und beziehen sich auf die Natur, die zu neuem Leben erwacht. Bräuche, die speziell am Pfingstmontag stattfinden, sind nicht bekannt. Vereinzelt wird zu Pfingsten eine Pfingstkirmes gefeiert, die meistens bis zum Pfingstmontag dauert. In der südlichen Steiermark ist an Pfingsten bis zum Pfingstmontag der Lotter bekannt. Dabei handelt es sich um eine Puppe, die aus Stroh, Holz und Lumpen gefertigt wird. Die jungen Männer des Ortes legen den Pfingstlotter möglichst unbemerkt ins Bett einer jungen Damen, die damit animiert werden soll, bald zu heiraten. Aufgeweckte junge Frauen drehen manchmal den Spieß um und tragen das Bett eines abwesenden Burschen auf die Straße. Von den kirchlichen Riten sind das Pfingstfeuer, die Flurumritte am Pfingstmontag und der Wettersegen geblieben. Im Mittelalter war es Brauch, eine hölzerne Taube durch eine Öffnung im Kirchendach zu stecken und zu schwenken. Während der Gottesdienste am Sonntag und am Pfingstmontag durften Tauben frei in der Kirche fliegen. Ein Brauch der etwas anderen Art ist das sogenannte Pfingststehlen, das in der Bosheits- beziehungsweise Unfugnacht stattfindet. Junge Leute stehlen in der Nacht zum Sonntag bewegliche Gegenstände aus den Vorgärten. Am Sonntag werden diese auf dem Markplatz ausgestellt und können von den Eigentümern zurückgeholt werden. Allerdings funktioniert der Brauch nur noch in Dörfern, wo wirklich jeder jeden kennt. Ansonsten kann es passieren, dass spätestens nach dem Pfingstmontag den Pfingststehlern eine Anzeige droht.

Quelle:Kirchenkalender

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